Yoga ist eines der sechs klassischen Philosophiesysteme Indiens.
Ein Erfahrungsweg, der vor ca. 5000 Jahren entstanden ist.
Das Wort Yoga entspringt der Wortsilbe «yui». Diese Silbe finden wir in iugum (lat.), anjochen (dt.), to join (engl.) und bei joindre (frz.) wieder. Das Joch verbindet und sammelt Kräfte.
Durch das Praktizieren von Yoga erfahren wir diese Verbindung. Eine Verbindung von Körper und Geist und daraus erfahren wir eine Kraft, eine Qualität, nennen wir sie Seele, oder auch Authentizität. Yoga ist ein Instrument der Ganzheit.
Etwa um 200 ordnete der Arzt und Gelehrte Patanjali die Yogasysteme. Die Yogasutras entstanden und mit ihnen beginnt die klassische Yogatradition. Sie beinhalten das gesamte Yoga-Wissen und beschreiben den «achtgliedrigen Pfad».
1. | Yama | Verhaltensregeln zur Umwelt |
2. | Niyama | Verhaltensregeln zu sich selber |
3. | Asana | Körperhaltung |
4. | Pranayama | Achtsamkeit-, Ausdehnung-, Rhythmisierung des Atems |
5. | Pratyahara | Zurückziehen der Sinne |
6. | Dharana | Sammlung auf eine Ausrichtung, Konzentration |
7. | Dhyana | reine Beobachtung, Meditation |
8. | Samadhi | Einssein |
Die Definiton von Yoga, der grosse wichtige Lehrsatz Patanjali’s lautet: yoga citta vritti nirodha: Das Aufheben der Gedankenwellen. Ruhig und still in sich werden.
Die Basis jeder modernen Yoga Praxis sind die Asanas, denn Gesundheit ist nicht Alles, aber Nichts ist ohne Gesundheit.
Asana, sind Körperübungen, bzw. Haltungen, die häufig mit Namen aus der Natur benannt wurden, z.B. Baum, Fisch, Kobra, Heuschrecke, Dreieck und viele mehr. Sie bestehen aus Standhaltungen, Gleichgewichtsstellungen, Vorbeugen, Rückbeugen, Drehungen und Umkehrhaltungen. Asanas entwickeln die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Sie korrigieren Fehlhaltungen, lindern Verspannungen und Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich, machen beweglich und geschmeidig. Sie fördern das harmonische Funktionieren aller Körpersysteme (Atmung, Verdauung, Drüsen und Nerven) und steigern das Wohlbefinden, indem sie auf das Drüsensystem einwirken.
Pranayama sind Atemübungen, welche eine reinigende Wirkung auf den Körper und dessen Energiefluss haben. Bewusstes Atmen schenkt Energie und fördert die Konzentration. Der Atem ist das Bindeglied zur Psyche. Ist der Atem unruhig, sind es auch die Gedanken und Gefühle. Die Qualität der Atmung wird im Yoga lang, fein und gleichmässig.
Dharana, die Konzentration, die während der gesamten Übungspraxis aufgebaut wird, lässt Sammlung entstehen, welche uns in Dhyana in die Meditation führt. Die Meditation lässt Zufriedenheit und Freude aufleben.
Im Yoga geht es nicht darum etwas zu Leisten, oder akrobatische Kunststücke zu vollbringen, sondern darum im HIER UND JETZT anzukommen.
«Eine Asana ist eine Übung, eine Haltung, in der wir nicht davonrennen, nicht weglaufen davor, was unser Leben uns als Aufgabe stellt.»